Sembrar Futuro | Robert Ritter

In dieser neuen Serie von Kunstwerken, die mit Mischtechnik auf Skateboard hergestellt wurden, präsentiert uns der Künstler Robert Ritter einen starken Inhalt auf einer tätowierten Oberfläche. Er verschmelzt die künstlerische Szene der Skateboard-Kultur mit dem Verweis auf seine eigenen Werke, insbesondere die eingefärbten Arme. 

Der Preis gilt pro Skateboard, auf dem Foto sind zwei Skateboard dargestellt. 

"Skateboardkultur hatte immer eine große Anziehungskraft auf mich. Als Jugendlicher bin ich viel Skateboard gefahren und war begeistert von der Ikonografie der Boards. Jetzt mit Hilfe einer Kulturförderung eigene Boards gestalten zu können, ist großartig. Ich bin das wie Armstücke angegangen und, habe Motive gesammelt und auf Papier gemalt. Wie eine Tätowierung, ein Sleeve. Diese Tätowierungen habe ich auf 50 Boards drucken lassen. Digitaldruck auf heat sheets, 7 Schichten Ahorn, wie sich das gehört für ein Board. 

Die Frage danach, was ein Bildträger ist oder sein kann, war immer Teil meiner Arbeit. Aus welchem Grund rechteckig und starr auf der Wand. Verwandelt sich ein Kunstwerk, wenn es eine andere Form hat oder unter den Füßen eines Skaters über den Asphalt rauscht, in etwas anderes? Mit gefällt, dass die Boards immer noch wie Armstücke wirken. Trotzdem gibt es auch Slogans. Auf die mit großer Sorgfalt gezeichneten Motive kommt ein rustikaler Schriftzug. Zerstörung oder Ergänzung? Die filigranen Bilder sind ganz oder teilweise überdeckt. Teilweise ganzschön unangenehm. Und wieder diese Frage nach der Malerei. Ist Malerei, wenn ein Motiv sorgfältig ausgearbeitet wird oder wenn man einen Schriftzug drüber ballert? Wenn das Skateboard genutzt wird entstehen Kratzer. Auch Malerei?

Die Slogans passen übrigens genauso zu den Skateboards, wie zu den Plakaten. Skateboards sind fast immer auch auch Ausdrucksträger, mit denen der Fahrer sich zu erkennen gibt." - Robert Ritter, 2024

Robert Ritter kann als Meister der Materialität bezeichnet werden, der die Farbe in Form von Hochreliefs zu verwenden weiß: unzählige Farbschichten werden dick aufeinander gelegt und erlangen somit haptische Momente einer regelrechten Objekthaftigkeit, während die letzte dieser Farbschichten als Leinwand für das abschließende Motiv dient. Damit schlägt Rober Ritter den Bogen von einer rein darstellenden Kunst, die figurativ im Stil des Tattoo-Kults anmutet, über traditionell maritime Bildnisse, zur reinen Textur und Materialbeschaffenheit der Farbe. Die Leinwand als Träger des jeweiligen Motivs wird dabei teilweise zum Sockel der Arbeit selbst oder wird soweit zerstört, reduziert, dass sie nur noch als netzartige Webstruktur erkenntlich bleibt.

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