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›schöne aussicht‹ 10/02/2023—15/04/2023

›schöne aussicht‹ 10/02/2023—15/04/2023

    • Deniz Alt

     

    Frankfurt 10/02/2023—15/04/2023

    Deniz Alt wurde 1978 in Aschaffenburg geboren und besuchte die renommierte Städelschule in Frankfurt am Main. Er war Schüler von Peter Angermann, Michael Krebber und Christa Näher. Perspektive, Architektur und einsame Figuren stehen immer wieder im Mittelpunkt seiner Bilder und füllen die „schönen Aussichten” die der neuen Ausstellung auf ironische Weise ihren Titel verleiht.

    Der deutsch-türkische Künstler mit armenischen Wurzeln verwendet die Ölfarbe in seinen Leinwänden in einem Wechselspiel von kräftigen, sachlichen Strichen und verschleierten Passagen. Pastose Farbe steht leichten und lasierenden Momenten gegenüber. Dieser bewusste Farbauftrag gebe ihm Stabilität und verankere seine Figuren und Räume auf den Leinwänden, wie der Künstler selbst erläutert.

    Als Maler von Stadtlandschaften setzt Deniz Alt die Tradition der venezianischen und flämischen Künstler fort, die sich auf Veduten (Stadtlandschaften) und die Verwendung einer rigorosen Perspektive spezialisiert haben fort. Alt arbeitet diese traditionelle Kunst aus, macht sie sich zu eigen und gibt ihr eine neue Sprache, aktualisiert sie in zeitgenössischer Weise.

    Die Ausstellung ›schöne aussicht‹ zelebriert gleich drei herausragende Werkgruppen, in denen sich der schwungvolle Duktus des Künstlers zeigt. Verfalle Schiffswracks in leuchtenden Sommerfarben, schöne Aussichten auf die Frankfurter Skyline und ihre Museumswelt, in der Kunstliebhaber flanieren, ausstellen oder vor Kunstwerken verweilen.

    Als Sujets der ersten Werkgruppe zeigen sich wiederholt Relikte von Schiffen und Flugzeigen, die in der Wüste, ausgetrockneten Seen oder wüstenähnlichen Räumen gestrandet sind. Solch dystopische Schauplätze mögen in den Betrachtenden zunächst Unbehagen oder befremdliche Gefühle hervorrufen, sind für den Künstler jedoch lediglich Ausgangspunkte der Bildfindung. Durch die Verwendung kräftiger, leuchtender Farben verwandelt Deniz Alt jenes unbehagliche Gefühl in etwas Positives: wir blicken in eine rosige Zukunft, die Aussicht auf gute Zeiten liegt vor uns und aus der Asche und den Ruinen werden neue schöne Anblicke entstehen.

    Die Darstellungen von Wracks und Ruinen werden von Deniz Alt mit menschlichen Figuren besiedelt, die absichtlich unvollständig und skizziert erscheinen um ihren Charakter einer Übergangswelt, die stets in Bewegung ist, zu symbolisieren. In einigen Fällen reproduziert er Hauptfiguren aus Gemälden Alter Meister auf seine Leinwände, die die Betrachtenden wie flüchtige Geister auf den fiktiven Charakter seiner Arbeiten und der Kunst verweisen. Diese Metapher greift der Künstler weiter auf, indem er jene erste Werkgruppe in seine zweite überträgt und die eigenen Arbeiten auf die Wände der Frankfurter Museen platziert. Wir werden gleich zweimal Zeuge einer Ausstellung von Deniz Alt: sowohl im realen Raum als auch die gemalte Fiktion auf der Leinwand, die wir betrachten. Dabei reflektieren und spiegeln wir die gemalten Figuren im Raum, die die Arbeiten des Künstlers betrachten oder eine Modenschau besuchen. Die Stadt Frankfurt steht dabei als örtliche Referenz im Mittelpunkt der Darstellung.

    Als zweite Hauptthematik seiner Arbeiten wählt Deniz Alt die Stadt Frankfurt, mit ihren wiedererkennbaren Wahrzeichen, die normalerweise so voller Leben und Geschäftigkeit sind und nun wie in der Zeit schwebend vor uns liegen. Gebäude und Architekturen tauchen aus einem nebelartigen Hintergrund auf und sind erst bei genauem Hinsehen zu erkennen, bewegen sich zwischen Abstraktion und Realität. Diese sehr realen Räumen halten inne, stehen still und doch wird die Bewegtheit und Geschwindigkeit, die im Alltag mit ihnen verbunden ist, durch die Technik der Darstellung vom Künstler vermittelt.

    Installation Views: Credits Daniel Beyer

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