Katalog ›Figuren‹ Andreana Dobreva und Florian Pelka | Lachenmann Art
Katalog ›Figuren‹ Andreana Dobreva und Florian Pelka | Lachenmann Art
Katalog ›Figuren‹ Andreana Dobreva und Florian Pelka | Lachenmann Art
Jahr: 2018
Dimensions: 24 cm x 17 cm x
Seiten: 52
€14,02 EUR net price
Katalog der Duo-Ausstellung der Künstler Andreana Dobreva un Florian Pelka ›Figuren‹, die von 10. November 2018 bis 18. Januar 2019 in der Galerie Lachenmann Art in Konstanz stattfand. Texte von der Galeristin und Kunsthistorikerin Juliane Lachenmann.
Der Duden offeriert für den Begriff ›Figur‹ ein abwechslungsreiches Ensemble an Definitionsansätzen, welche in vorderster Reihe die ›Körperform‹ und die ›Gestalt‹ und etwas später die ›(künstlerische) Darstellung eines menschlichen, tierischen oder abstrakten Körpers‹ präsentieren, gefolgt vom ›Spielstein‹. Ebenso genannt werden ›(geometrische) Gebilde aus Linien oder Flächen‹, und auch der Begriff der ›Person / Persönlichkeit (in ihrer Wirkung auf ihre Umgebung auf die Gesellschaft‹ bleibt nicht unerwähnt und wird klassifiziert in ›handelnde Person‹ oder ›Gestalt in einem Werk der Dichtung‹ und ›(salopp) Person‹ sowie › Mensch (meist männlichen Geschlechts), Typ‹. Ebenso wird die Begrifflichkeit innerhalb des Sports, der Musik und der Sprachwissenschaft voneinander abgegrenzt.
Der Plural dieses Begriffes leiht dieser Ausstellung ihren Titel: ›Figuren‹. Mit dieser sprachlichen Abgrenzung und dem analytischen Klärungsansatz im Hinterkopf nähert sich der Betrachter den Arbeiten von Andreana Dobreva und Florian Pelka interessiert und suchend. Er forscht nach menschlichen sowie tierischen Abbildungen, nach Kreaturen; findet nicht den geglätteten Körper, sondern sich aus dem Ätherischen heraus entfaltende Darstellungen und Bildnisse, die aus dem Verschwinden aufzutauchen erscheinen.
Die in München lebende Andreana Dobreva hat bei Prof. Anke Doberauer Bildende Künste studiert. Inmitten von abstrakten Bildelementen findet der Blick des Besuchers fragmentarisch angedeutete Körper und Gliedmaßen. Von Velazquez, Rembrandt und anderen inspiriert, flackert das Bedürfnis nach Farbe, Form und Körperlichkeit auf und modelliert die dargestellten Körper mit intensivem Pinselduktus aus der Farbe heraus. Die Farbpalette der Künstlerin ist vielfarbig, aber gedeckt, sie entlarvt Sehgewohnheiten und lässt die Protagonisten der kleinformatigen Portraits zu Ikonen werden. Es entstehen Gemälde, deren Komposition von einer dauerhaften Bewegung künden, von Tiefe und Räumlichkeit auf zweidimensionalen Leinwänden. Wo der Mensch so kreatürlich begriffen wird, begegnen dem Betrachter Dichte und Stofflichkeit, Farbexplosionen und statuesk anmutende Bildelemente.
Florian Pelka studierte Philosophie und Literaturwissenschaften in Berlin und Paris sowie Bildende Künste an der UDK Berlin bei Georg Baselitz, dessen Meisterschüler er auch war. Die kunsthistorischen sowie literarischen Bezüge und Zitate, die Florian Pelka in vielen seiner Arbeiten wählt, sind daher nicht überraschend. Seien es die antike griechische Mythologie, die urbanen Neonreklamen oder die Rittersagen des Mittelalters. Es stehen barock anmutende Putten neben dem verhinderten Schamanen und der glitzernden Welt der Warenhäuser, die sich in den glücklich leuchtenden Augen der Konsumenten spiegelt und die die heutigen Ideale in Frage stellt. Wie auf der Suche nach einer anderen Welt, in der es nicht um die individuellen Personen, sondern um das kulturelle Gedächtnis geht, ist der Künstler zugleich Erforscher und Entdecker. Er verfremdet, deformiert und konstruiert neu, erschafft märchenhafte Landschaften und Szenen.
Die Körperlichkeit und die Schönheit der Formen –schließlich ist die menschliche Figur das Grundmotiv unseres Daseins- verschwinden von einem Bewusstsein in ein anderes, lösen sich auf und sind doch Teil des einzigartigen, künstlerischen Schöpfungsaktes.
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