›100‹ 10/02/2023—15/04/2023
›100‹ 10/02/2023—15/04/2023
Frankfurt 10/02/2023—15/04/2023
Peter Vink wurde 1974 in Bilt (Niederlande) geboren und absolvierte sein Studium an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam. Er ist bekannt für seine temporären sowie permanenten Installationen in öffentlichen und privaten Räumen und erhält regelmäßig Aufträge von öffentlichen Institutionen, wie z. B. dem Bauamt der niederländischen Regierung.
Peter Vink besitzt die außergewöhnliche Fähigkeit, den Raum zu verstehen, ihn zu beeinflussen und ihn in etwas Neues und bisher Ungesehenes zu verwandeln. Der Ort, an dem er arbeitet, wird zu seinem temporären Atelier. Seine Interventionen heben - im wörtlichen und metaphorischen Sinne - die Elemente dieses jeweiligen Raumes hervor und machen auf sie aufmerksam. Elemente, die das Auge des Betrachters zuvor nicht gesehen hat und die sein Verstand oft für selbstverständlich hält und ausblendet.
Das Werk des Künstlers ist ortsspezifisch, seine visuelle Manipulation des Ortes unterstreicht dessen architektonische Eigenheiten, verstärkt seine Erscheinung durch ein Spiel mit den Maßstäben, manchmal verkleinert und gedämpft, manchmal vergrößert und überdimensioniert in Bezug auf die Dimensionen der Umgebung. Architektonisch, minimalistisch und innovativ, verstehen Peter Vink und seine Lichtarbeiten den Geist eines Ortes und erwecken ihn zu neuem Leben.
Mit der Ausstellung ›100‹ bietet Peter Vink den Besuchern eine immersive Lichtinstallation, die die vertikalen Elemente des Untergeschosses der Galerie hervorhebt. Der Titel "100" ist eine Hommage an die hundert Linien, die sein Werk bilden, und eine Anspielung auf die umgangssprachliche Bedeutung des Wortes "to be real; to stay true; to be straight".
Diese Authentizität und Geradlinigkeit lässt sich in dieser Lichtinstallation herauslesen, die, wie es für seine Werke charakteristisch ist, für genau diesen Raum geschaffen und produziert wurde. Die neun Säulen, die sich im Untergeschoss befinden, bilden die Grundlage für das Kunstwerk: diese neun bestehenden Säulen hat der Künstler optisch vervielfachen und ihre Ecken mit Aluminiumprofilen mit LED-Streifen ausgekleidet.
Es wurden sechzehn weitere hinzufügt, die nur aus dem Aluminiumprofil und den Lichtern bestehen, sodass eine Illusion aus insgesamt fünfundzwanzig Säulen entsteht.
Diese hundert-zeilige Landschaft erhält einen Rhythmus und wird vom Künstler computergesteuert, sodass eine Symphonie von Lichtbewegungen entsteht, die nicht nur die Galerie selbst, sondern auch die Stadt Frankfurt feiert, die in der kollektiven Vorstellung durch ihre leuchtenden Wolkenkratzer symbolisiert wird.
Besonders interessant ist, dass Peter Vink bei dieser Gelegenheit ein Element des Raumes zur Hauptfigur seiner Installation macht, das normalerweise von unseren Augen und unserem Geist übersehen und gefiltert wird, wenn wir die gesamte Etage betrachten. Normalerweise sind es störende Elemente, doch dieselben Säulen werden nun zum Ausgangspunkt für dieses Spiel von Linien und Lichtern und aufgrund ihrer architektonischen Qualitäten hervorgehoben. Der Raum wird nun von ihnen mit einem positiven Akzent beherrscht und verliert seine antagonistischen Eigenschaften.
In der Regel ist jedes seiner Werke für genau einen Raum und Ort geschaffen, ohne welchen es unvollständig wäre. Mit seinem Werk ›Tetterode‹ löst Peter Vink sich von dieser Besonderheit und kehrt jenes Konzept ins Gegenteil. ›Tetterode‹ ist das erste seiner Werke, das er außerhalb des Kontextes seines ursprünglichen Raumes zeigt, ohne dass es dabei seine ortsspezifische Qualität verliert. Als Inspiration für diese Lichtskulptur nutzt der Künstler die Gestaltung des Mamorflurs im Wohngebäude Tetterode; die Form der weißen Bodenelemente spiegelt sich in den drei Grundelementen des Leuchtkörpers. Diese drei Elemente formen ein "T" als direkte Bezugnahme zum Anfangsbuchstaben des Wortes und spielen zeitgleich auf die Vergangenheit des Gebäudes an, welches früher als Schritftgießerei diente. Jedes dieser drei Leuchtelemente besteht aus zweiundzwanzig Lichtlinien in Aluminiumprofilen. Dabei varriieren sie in ihrer Lichtintensität und verleihen der Arbeit somit die räumliche Illusion von Tiefe. Auch dies eine Anspielung auf die Druckindustrie.
Beide Kunstwerke werden von 5 gedruckten Skizzen begleitet - ein Novum in der Karriere des Künstlers - welche in einer exklusiven Auflage von nur 3 Stück je Motiv erhältlich ist.
Installation Views: Credits Daniel Beyer und Lachenmann Art
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