Die Ausstellung ›SATT‹ des in Berlin lebenden Künstlers Lennart Grau bei Lachenmann Art zeigt schwungvolle und farblich perfekt abgestimmte Bilder mit fließenden Formen und gekonnt gesetzten Strukturen.
Thematischer Ausgangspunkt ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Pathos in der Malerei. Das Werk fordert den Betrachter auf, nicht nur das Abgebildete zu sehen, sondern auch den eingeschriebenen Schaffungsprozess. Der Künstler verarbeitet hierzu visuelle Reize, die er als unwiderstehliche Versuchungen empfindet. Dabei spielen Kontraste, Strukturen und Glanzeffekte eine große Rolle. Sie schaffen Irritationsmomente, die dem Rezipienten sowohl Misstrauen als auch komplette Hingabe der Illusion abverlangen wollen.
Das Spiel mit dem Licht ist konstituierend in Lennart Graus Werken: der dunkle Rand, der die Szenerien zu rahmen scheint, lichtet sich, je weiter man in das Bild eintaucht. Lichtakzente sind bewusst gesetzt und lassen eine Atmosphäre des Raumes entstehen. Durch die Absetzung der Figuren zu einem hellen Hintergrund, sowie dem Zentimeter-dicken Farbauftrag, wird die Dreidimensionalität noch deutlicher hervorgehoben.
Inhaltich bewegt sich Graus Œuvre zwischen den Sujets der alten Meister, doch transferiert er diese
zusätzlich in die gegenwärtige Malerei. Häufig resultiert dies in einer ästhetischen Überdosis, welche sich in einer ganz eigenen Weise präsentiert.