Das InterINTIME_AutoPORTRAIT ist ein klassisches Thema: Das Selbstbildnis.
In der Kunstgeschichte kommt es immer wieder zum Einsatz. Es kommt zu einer persönlichen Offenbarung seiner Selbst. Die Künstler und Künstlerinnen gehen mit sich vor Gericht und geben uns ihren Blick in den Spiegel preis. Das "autoPortrait" könnte auch den "SEXUS_PLEXUS" bedienen, oder beleuchten - Dies ist nicht die Aufgabe, dies war keine Pflichtübung. Die Aufgabe hierzu ist also eine Doppelaufgabe. Es ist kein Muss, sein Konterfei preiszugeben, aber es birgt die Chance, einen Blick hinter den Spiegel zu wagen, um uns die "INTERNA", also das interne Gesicht der Künstlerpsyche preiszugeben.
Die Galerie für zeitgenössische Kunst in einem ehemaligen Postsortierzentrum zu bespielen, übte einen besonderen Reiz auf mich aus. Mit 11 tragenden Betonsäulen und 19 gefühlten Türen, das Ganze auf zwei Ebenen verteilt, war dies mit die schwierigste Aufgabe der letzten 25 Jahre meiner Arbeit als Ausstellungsmacher. Ich musste mich auf die vorhandene Architektur einlassen. Mit einem farbigen Konzept konnte ich die Galerie überzeugen und eine Achsenverlängerung des Eingangsbereiches demonstrieren... Das Bordeaux-Rot verlängert die Eingangssituation und geht somit nahtlos in den Galeriekomplex über. Zwei separate Räume geben Skulpturen ihren eigenen Space. Das Phosphor-Gelb, welches in der unteren Ebene an die Wände gemalt wurde, lässt die Bilder, Fotos oder Papierarbeiten vor den Wänden optisch hervortreten. Eine konzentrierte Aufnahme der einzelnen Werke ist nun vorprogrammiert und gewährleistet. Um der Künstlerschaft gerecht zu werden, gab es nur eine Option. Alle Arbeiten, die an die Wände kommen sollten, wurden auf eine Linie (Unterkante) und auf gleicher Höhe angebracht. Dadurch bekam die Hängung einen ungewollt musealen Charakter.
Besonders möchte ich mich bei allen teilnehmenden Künstler/innen bedanken, die mit voller Energie und Präsenz das Projekt "Salon Hansa" unterstützt haben. Die Mehrzahl der Arbeiten kommt aus Berlin - dazu Wegbegleiter aus den Satellitenstädten wie London, New York, Wien, Düsseldorf und Paris.
Dank auch an die Galerie Lachenmann Art und deren Crew für den mega Aufwand und ihre vehemente Disziplin, dieses Mammutprojekt mit 92 teilnehmenden artists tatsächlich umzusetzen bis hin zu diesem Katalog! — Hansa Wißkirchen