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›Radical Ritual‹ 04/09/2020—07/11/2020

›Radical Ritual‹ 04/09/2020—07/11/2020

  • Römer + Römer

 

Frankfurt 04/09/2020—07/11/2020

Das Video zur Ausstellung im Lachenman Art Youtube Kanal finden Sie hier.

Die Ausstellung ›Radical Ritual‹ präsentiert in einer farbintensiven Fülle den besonderen Bilderkosmos des Berliner Künstlerpaares Römer+Römer. In ihrer meist großformatigen Malerei werden Mangafans vertieft beim Cosplay in Peking, fantastievoll geschmückte Sambatänzer*innen in Rio de Janeiro, spektakuläre Lichtinstallationen und Fantasiewesen der Fusion und des Burning-Man-Festivals dargestellt. Ihre Werke zeigen Momentaufnahmen, die kulturelle Besonderheiten, eigentümliche Feste und Rituale der Orte einfangen, die sie gemeinsam bereisen. Unter dem Titel ›Radical Ritual‹ verbinden sich diese Ereignisse zu einem Ort, an dem Menschen in eine andere Welt eintauchen und sie radikal und frei ausleben können. Zudem war dies der Titel des Burning-Man-Festivals, welches sie 2017 besuchten und dessen Motive den größten Teil der Ausstellung ausmachen. Viele der Festivalbesucher*innen reisen mit selbstgebauten Fahrzeugen an, um sich der Karawane anzuschließen oder um ihrer Kreativität freien Raum zu lassen.

Eines dieser Art Cars aus umgebauten Fahrrädern, eingebettet in einer Vielfalt aus Lichtinstallationen, ist im 6 Meter langen Diptychon Moon Landing Biker zu bewundern. Dabei verbindet sich die Darstellung des Lichts der vielen Leuchtbänder und LED Displays in einer besonderen Weise mit der Maltechnik des Künstlerduos Nina und Torsten Römer. Aus einer Dichte von winzigen, nebeneinander gesetzten Punkten reiner Farbe entsteht das Motiv, welches sich wiederum von nahem betrachtet in der Struktur der einzelnen Flecken aufzulösen scheint. Während Impressionisten und Pointillisten in der Plenair-Malerei des 19. Jahrhunderts die Darstellungsmöglichkeiten des natürlichen Lichts untersuchten, werden hier sowohl natürliche Lichtquellen zum Beispiel aus Feuerstellen als auch künstliches Licht pixelartig aufgelöst. Es entsteht eine Analogie von Pixeln und Leuchtdioden, welche die Visualität des Digitalen reflektiert.

Nina und Torsten Römer entwickelten ihren Stil in einer Zeit des Wandels von analoger zu digitaler Fotografie. So entstehen ihre Motive auf der Grundlage digitaler Fotografien, die sie anschließend in die Malerei übersetzen. Dieser Übersetzungsprozess zeugt davon, wie die Fotografie die Malerei stetig verändert.

Ihr Interesse am Wandel und der Veränderung unserer Zeit zeigt sich auf eine vielfältige Weise. Während ihres gesamten künstlerischen Schaffens beschäftigen sie sich sehr intensiv mit dem gesellschaftlichen und politischen Geschehen und brachten ihre Beobachtungen und Gedanken neben der Malerei in zahlreichen Performances zum Ausdruck. Ihr gemeinsames Interesse entstand sehr früh und so entwickelten sie bereits im Studium erste gemeinsame Kompositionen. Sie studierten beide an der Kunstakademie in Düsseldorf und machten 2003 gemeinsam als Künstlerpaar ihren Abschluss als Meisterschüler bei A.R. Penck.

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