Frühlingskranz, herzlos | Lilli Elsner

Auf einer textilen Fläche, die im Hintergrund mit einem Motiv von Heuschrecken bemalt ist, von denen einige fast verblasste Silhouetten sind und einige mit einer kräftigen, tiefroten Farbe gefüllt sind, zeigt uns Lilli Elsner mehrere Köpfe einer weiblichen Figur. Diese Figur ist mit verschiedenen Gesichtsausdrücken dargestellt, die sich auf der Oberfläche wiederholen und uns verschiedene Emotionen und Momente in der Zeit zeigen. Ein gelber Heiligenschein umgibt das zentrale Gesicht, von dem eine Spirale ausgeht, die wie in einem Strudel alle anderen Köpfe einhüllt. Das Ergebnis ist ein Bild von extremer Intensität und Kraft, fast hypnotisch.

Die 1993 geborene Lilli Elsner arbeitet mit einer Bandbreite an unterschiedlichen Materialien und Medien. Neben ihren raumgreifenden Installationen, die sich wiederholt an gesellschaftspolitischen und gesamtgesellschaftlichen Momenten anlehnen, zeichnet und malt sie auf Papier und auf Leiwand. In ihren außergewöhnlichen Bildwelten stehen sich Mensch und Tier oftmals unmittelbar gegenüber, teilen sich den bildimmanenten Raum. Kulturgeschichtlich aufgeladene Wesen wie Frösche und Hirsche finden ihren Weg in die mystisch wirkenden Bildwelten, in denen die immer selbe menschliche Figur auftritt: die Künstlerin selbst, das Selbstporträt.

„Kunst wiederholt sich nicht, sie ist einzigartig in jedem Bild.“, sagt die Künstlerin selbst, die ihr Studium an der Universität der Künste in Berlin 2012 nach fünf Semestern „ohne Erkenntnisgewinn“ abbrach.  Lilli Elsner arbeitet in ihrem Atelier in Wachow, welches sie über mehrere Jahre eigenständig zur Werkstatt umbaute.

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