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›Binärkontrast‹ 07/12/2022—04/02/2023

›Binärkontrast‹ 07/12/2022—04/02/2023

     

    Frankfurt 07/12/2022—04/02/2023

    Mit der Einzelausstellung ›Binärkontrast‹ präsentiert die Galerie Lachenmann Art in Frankfurt einmal mehr die einzigartigen Arbeiten von Jirka Pfahl. Der 1976 in Wurzen geborene Pfahl beweist sich als brillanter und scharfsinniger Künstler. Seit der Gründung von Lachenmann Art wird er von der Galerie vertreten und gilt unbestritten als Teil des innovativen Geistes der zeitgenössischen Kunstszene. Jirka Pfahls Arbeiten sind rigoros, konzeptionell, aber dabei stets spielerisch und beziehen sich immer wieder auf die traditionelle Kunst, die er in seinen Werken intensiv mit der Gegenwart verbindet.

    Der Titel der Ausstellung entsteht aus einer wortspielerischen Freude des Künstlers heraus. Während sich binäre Systeme stets über zwei Gegenspieler definieren, die dem Wortursprung nach zu urteilen doppelt oder paarweise auftreten, findet der Binärcode besonders in der Mathematik und in der Computersprache seinen Gebrauch. Trotz der Einfachheit von binären Systemen können hierüber hochkomplexe Sachverhalte vermittelt werden, die auf der Grundlage von dichotomischen Beziehungen beruhen.  

    In der Kombination und im Dualismus dieser beiden Schwerpunkte, klassische oder analoge Kunst auf der einen und digitale, computerbasierte Technik auf der anderen Seite, definiert sich das Gesamtwerk des Künstlers Jirka Pfahl.

    In seiner neuesten Präsentation in der Galerie Lachenmann Art in Frankfurt hinterfragt der Künstler die zeitgenössische Kunst nach ihrem Status. In gewohnt humorvoller Manier kombiniert Jirka Pfahl vermeintlich banale Alltagsgegenstände mit offensichtlich komplexen Arbeiten im Ausstellungsraum und stellt sich dabei die Frage, wo Kunst zu finden sei. Kann Kunst von Alltag, wie von Einrichtungsgegenständen, getrennt werden? Wieweit liegen banaler Raum und komplexe Kunst auseinander?
    Jirka Pfahl lotet die Definitionen von uns Bekanntem aus und provoziert immer neue Betrachtungsweisen einzelner Arbeiten, die sich auch als gegenläufig herausstellen können. Etwas, das uns im ersten Moment als banal und sinnbefreit erscheinen mag, bekommt in der näheren Betrachtung oder nur aus einem neuen Blickwinkel heraus vollkommen neue Bedeutungszuschreibungen. Die Arbeiten hinterfragen ihren eigenen Status also auch selbst. 

    Darüber hinaus schafft der Künstler dreidimensionale Papierfaltungen, die von einer mathematischen Schönheit durchdrungen sind. In diesen Kunstwerken vereint sich die konstante Verwendung der Linie mit dem Aufkommen von Licht und Schatten. Sie ziehen den Blick der Betrachtenden an und schaffen hierüber einen Moment des Stillstandes in der Zeit. Geometrische Formen suggerieren dabei unendliche Variationen eines Leitmotivs, das von der Hand des Künstlers geschaffen und einer Ordnung unterworfen wird. Was auf den ersten Blick wie chaotische Arrangements anmutet, gibt seine Strukturiertheit in dem Moment preis, in dem die Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen des Gesamtobjekts für die Betrachtenden deutlich werden. 

    Der Künstler agiert als Schöpfer, gibt die Ordnungs- und Beziehungsregeln jener Elemente vor und legt die Reihenfolge und Positionen fest, aus welchen sich am Ende ein autonomes Gesamtbild ergibt. 

    Die Papierarbeiten gehen Hand in Hand mit seinen Wandobjekten und installativen Arbeiten: Jirka Pfahl spielt wiederholt mit den Unterschieden zwischen digital und analog, zwischen Original und Kopie, er spielt mit Worten und deren Bedeutung und führt uns darüber ungesehene Verbindungen vor Augen. Die Arbeiten Jirka Pfahls werden wiederholt als konzeptionell beschrieben, entfalten sich jedoch über diese Zuschreibung hinaus: er macht sich sowohl Materialien als auch Konzepte zu Eigen und reaktualisiert sie in überraschender, neuartiger Manier. Der oftmals alltägliche Ursprung der verwendeten Objekte wird vom Künstler in eine neue Sprache übersetzt und findet seine Verwendung in seinem künstlerischen Kontext. Hierbei übersetzt Jirka Pfahl die analogen Konzepte seiner Arbeiten in den digitalen Raum und schafft somit gänzlich neue Zugänge in Form von NFTs, die sich in eine zeitgenössische Bildsprache einfügen.

    Installation views: Credits Daniel Beyer

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