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Was sagst Du?

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›Was sagst Du?‹

Römer + Römer   works


Konstanz 29/11/2022—21/1/2023

Es scheint ein warmer Juni-Tag gewesen zu sein, an dem die Aufnahmen für das titelgebende Bild ›Was sagst Du?‹ auf dem Fusion Festival entstanden sind. Die Menschen tragen kurze Freizeitkleidung, scheinen ausgelassener Stimmung zu sein und finden sich in kleinen Gruppen zusammen. Das ungewöhnlich gestreckte Querformat dieser Arbeit misst knapp über fünf Meter und nimmt mit seinen fünfzig Zentimetern Höhe dennoch die ganze Wand für sich in Anspruch. Das Werk mutet ähnlich einem Schnappschuss an, einer spontanen Momentaufnahme, wie wir sie alle auf Reisen knipsen, um uns rückblickend an dieses Erlebnis erinnern zu können. 


Im Mittelpunkt der aus drei Leinwänden bestehenden Arbeit nimmt der Betrachter eine junge Frau wahr, die ihren Blick auf den Boden gerichtet hat, beide Hände an ihre Ohren hält und scheinbar telefoniert. “Was sagst Du?”  “Ich kann dich nicht verstehen, hier ist es so laut!”

Diese oder ähnliche Worte könnte die Dargestellte in jenem Moment benutzt haben, in welchem Nina und Torsten Römer auf den Auslöser drückten, um die Szene fotografisch festzuhalten. 


Das Künstlerpaar Römer + Römer erschafft mit der Darstellung dieser Momentaufnahme eine flirrende, aufgeladene Stimmung, so dass die Euphorie der Festivalbesucher förmlich spürbar ist. Keine der dargestellten Personen im Bild nimmt dabei zu den Betrachtenden Kontakt auf, sodass sie in ihrem unbedarften Tun ungestört betrachtet und eingeordnet werden können. Ein gewollter Voyeurismus, durch welchen dem Rezipienten die Möglichkeit gegeben wird, sich gedanklich an den Ort des Geschehens zu versetzen und Teil der feiernden Masse zu werden.


Stets auf der Suche nach neuen Motiven, die sie mit der Kamera einfangen und anschließend auf Leinwand bannen, bereisen Nina und Torsten Römer die Welt, besuchen Festivals und halten dabei wiederholt temporäre Gemeinschaften fest. Dabei verstehen sie ihre Reisen als Inspirationsquelle und soziale Expeditionen, aus denen sie die Ideen ihrer Bildwelten schöpfen. 


Die Motive der Arbeiten von Römer + Römer entstehen auf der Grundlage von digitalen Fotografien, die sie in die Malerei und somit zurück ins Medium des Analogen übersetzen. Die Dichte der kleinen und feinen Farbpunkte, die uns unmittelbar an den Impressionismus und Pointillismus des 19. Jahrhunderts denken lässt, changiert hier zwischen dem autonom werdenden einzelnen Punkt oder Pixel auf der einen und dem Zusammenspiel zum erkennbaren Motiv auf der anderen Seite. Dabei spielt die Darstellung von Licht eine bedeutende Rolle, wie sich an der Werkauswahl dieser Ausstellung unmittelbar beobachten lässt: dunkle Hintergründe vermitteln die Stimmung einer nächtlichen Aufnahme, während das künstliche Licht über den direkten Farbkontrast dargestellt wird und die Leinwandarbeiten förmlich aus sich selbst heraus leuchten lässt.


Flirrende Farbpunkte fügen sich zu Erkennbarem zusammen, vereinen sich im direkten Nebeneinander von pixelartigen Überlagerungen der Farbe. Im Vor- und Zurücktreten vor dem Bild ergeben sich hierüber immer wieder neue Momente des Wahrnehmbaren. Direkt vor der Leinwand werden wir der Materialität der Farben gewahr, während sich von Weitem ein großes, flimmerndes Gesamtbild ergibt.

Nina und Torsten Römer studierten beide unter anderem bei A.R. Penck an der Kunstakademie in Düsseldorf und bilden seit 1998 sowohl im Leben als auch in ihrer künstlerischen Arbeit ein unzertrennliches Paar. In minutiöser Arbeit entstehen all ihre Werke durch ein gemeinsames Schaffen. Wir freuen uns, mit dieser Ausstellung in Konstanz das Jubiläumsjahr 2023 einzuläuten, in welchem die 25-jährige Zusammenarbeit des Künstlerpaares Römer + Römer gefeiert wird.

It seems to have been a warm day in June when the pictures for the title image ›Was sagst Du?‹ were taken at the Fusion Festival. People wearing short casual clothes are gathering in small groups and seem to be in a boisterous mood. The unusually elongated landscape format of this work measures just over five meters and yet, with its fifty centimeters of height, takes up the entire wall for itself. The work reminds one of a snapshot, a spontaneous snapshot, like those we all take during vacation to be able to remember the experience in retrospect. 


At the center of the work, which consists of three canvases, the viewer perceives a young woman with her gaze fixed on the floor, both hands to her ears and apparently talking on the phone. ›What are you saying?‹ ›I can't hear you, it's so loud here!‹

These or similar words might have been said at that moment when Nina and Torsten Römer pressed the shutter release to capture the scene photographically. 


The artist couple Römer + Römer create a shimmering, charged atmosphere with the depiction of this snapshot, so that the euphoria of the festival visitors is literally palpable. None of the people portrayed in the picture make eye contact with the viewers, so that they can be observed and classified undisturbed in their uninhibited activities. A deliberate voyeurism that gives the recipient the opportunity to place himself subjectively at the scene of action and to become part of the celebrating masses. 


Always on the lookout for new motifs to capture with their cameras to then put on canvas, Nina and Torsten Römer travel the world, visit festivals and repeatedly seize the moment of temporary communities. They see their travels as a source of inspiration and social expeditions from which they draw the ideas for their visual worlds. 


The motifs of Römer + Römer's works are based on digital photographs, which they translate into paintings and are thus transformed back into the analogue medium. The density of the small and fine dots of color, which immediately reminds us of 19th century Impressionism and Pointillism, alternates here between the individual dot or pixel becoming autonomous on the one hand and the interaction to form a recognizable motif on the other. The representation of light plays an important role in this transformation, as can be directly observed in the selection of works in this exhibition: dark backgrounds convey the mood of a night-time snapshot, while artificial light is represented by means of direct color contrast and makes the works on canvas literally glow from within themselves.


Flickering dots of color join to form recognizable elements and unite in the direct juxtaposition of pixel-like overlays of color. By stepping back and forth in front of the painting, new moments of the perceptible emerge again and again. Directly in front of the canvas we become aware of the materiality of the colors, while from a distance a large, shimmering overall picture emerges.


Nina and Torsten Römer both studied with A.R. Penck at the Düsseldorf Art Academy, among others, and have formed an inseparable couple both in life and in their artistic work since 1998. In meticulous work, all their pieces of art come into being through a joint creative process. We are pleased to ring in the anniversary year 2023 with this exhibition in Constance, which will celebrate the 25-year collaboration of the artist couple Römer + Römer. 

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