Lachenmann Art

Simon Czapla

Simon Czapla, Do not call me Cheeta, 50x40cm, 201
Simon Czapla, Wuchs, 2014, 50x40cm, Acrylauf Baumwolle
Simon Czapla, Happybirthdaytome, 160x130cm, Öl auf Leinwadn, 2016
Simon Czapla, Even the Majesty will loose her Teeth, 50x40cm, 2016

Simon Czapla lives and works in Konstanz

born in 1983 in Konstanz


Group Exhibitions     


Education

2011 Graduate Student

2005 - 2010 Studies of Fine Arts at Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (Außenstelle Freiburg) - Prof. Leni Hoffmann, Prof. Martin Pfeifle and Prof. Seb Koberstädt

2004 - 2005 Studies of Fine Arts at Freien Hochschule für Grafik-Design und Bildenden Kunst in Freiburg - Ben Hübsch and Dietrich Schön

Awards and Scholarships

2011 Förderpreis der Stadt Konstanz
2008 Akademie Förderpreis der Stadt Freiburg

Solo Exhibitions (Selection)

2017    Michaela Helfrich Galerie, Berlin, DE

2017    Spieglein Spieglein, Wessenberg Kulturzentrum, Konstanz, DE

2017    Haus Salmegg Rheinfelden, Verein für Kunst und Geschichte Rheinfelden e.V, DE

2015   Schönheit und Schrecken, Kunsthaus Brücke 92, Ansbach, DE

2015   Das große Fressen, Kunstverein Letschebach, Karlsruhe, DE

2014   SILVER THREADS AND GOLDEN NEEDLES, Blond & Blond 

Contemporary, Berlin, DE & Galerie im Bürgerhaus, Sulzfeld, DE

2013   Yellow Brick Road, Helga Maria Bischoff Galerie, Berlin, DE

2012   Ateliereinblicke, EnBW showroom Berlin, Karlsruhe, DE

2012   Wonderland, Galerie der Kreissparkasse, Ravensburg, DE

2011    Konstanzer Förderpreis, Städt. Ausstellungsraum im Kulturzentrum, Konstanz, DE

2010   Geht's Noch, Kunstverein Radolfzell, DE

Group Exhibitions (Selection)

2017    Wunderwelten, Galerie Lachenmann Art, Konstanz, DE

2017    Grand Opening, Michaela Helfrich Galerie, Berlin, DE

2016    Kunst & Release, EnBW showroom, Stuttgart, DE 

2016   20 Jahre Ateliereinblicke, EnBW showroom, Karlsruhe, DE

2015   HeimatKuhn & Partner Galerie, Berlin, DE

2015   Das menschliche Leben beginnt jenseits der Verzeiflung, Blond & Blond Contemporary, Berlin, DE

2015   Sotheby's Benefizauktion, Semperdepot Sotheby's, Wien, AT

2014   Animalisch—Das Tier in der Kunst des 20. JH., Ulmer Museum, DE

2014   BURST SCULPTURE, ZIP Ausstellungsraum, Basel, CH

2013   15 Jahre Kunst im Schloss, Schloss Blumenfeld, DE

2013   we trust in Kunstkontakter, RAR Gallery, Berlin, DE

2013   Barock Reloaded — with Sala Lieber and Ruth Biller, Städt. Wessenberg Galerie, Konstanz, DE

2012   Kaffee Konstantin, Michaela Helfrich Galerie, Berlin, DE

2011    look at the limit, Helga Maria Bischoff Galerie, Berlin, DE

2011    KI_ASSE, Kunsthalle Bremerhaven, Kunstverein Bremerhaven, DE

2011    TOP 11—Meisterschüler der Staatl. Akademie Karlsruhe, Ulmer Museum, DE

2010   Double Jéu, ZIP Ausstellungsraum, Basel, CH

2010   Dazwischen, Städt. Ausstellungsraum, Bad Rappenau, DE

2008  Regionale 9, Kunstverein Freiburg, DE

2008  Kleben—á encoller, Kunstakademie Strasbourg & Musée du papier peint Mulhouse & Centre Culturel Francais Freiburg 

Storyteller

 

Die graubraune, mit Nebelschlieren durchzogene Farbgebung des Hintergrundes transportiert für sich gesehen eine gewisse Monotonie. Sie stellt sich hier ideal als neutraler und passiver Partner der freundlichen Farbgebung der Buntfarben zur Verfügung. In dieser Kombination wachsen beide über sich hinaus und potenzieren sich wechselweise: die neutrale Farbgebung entwickelt sich zu „potenziert-neutral“ und das Farbige, Bunte wirkt noch intensiver, knalliger und sticht deutlich hervor. Den Arbeiten ›Happy birthday to me‹, ›Do not call me Cheeta‹ und ›Even the Majesty will loose her teeth‹ von Simon Czapla aus dem Jahr 2016 gegenüberstehend, fällt dieser ästhetisch relevante Kontrast unvermittelt ins Auge.

 

Ein sich beiderseits anregendes Gegensatzpaar funktioniert nicht nur bei der Farbwahl, sondern ebenfalls bei der Verschmelzung von Abstraktion und Figürlichkeit der Darstellung. Vor einem abstrakten, farblich sehr übersichtlich gestalteten Hintergrund platziert der Künstler einen Schimpansen mit Partyhütchen, ein Törtchen mit eingesteckter kleiner Geburtstagskuchenkerze auf der Handfläche haltend, auf einem steinernen Felsen sitzend. Ist es das Hütchen oder die Körperhaltung, oder nicht vielmehr die Farbgebung des Hintergrundes, welches zur emotionalen Anspannung beim Betrachter führt? In welcher Umgebung befindet sich der Felsen, auf dem der Affe sitzt? Augenscheinlich seiner natürlichen, ursprünglichen Umgebung beraubt – denn gehören die Farbe Grün und das Bildnis von Wäldern, Bäumen und Holz nicht zu den ersten spontanen Assoziationen, die dem Betrachter erscheinen? - trägt er ein Partyhütchen, das man von Kindergeburtstagen, jedoch nicht unbedingt aus dem Urwald kennt.

 

Hinter die gegenständlichen und figurativen, hyperrealistisch gemalten Ausführungen platziert Simon Czapla gefühlvolle Geschichten, bei denen Tragik und Komik nah beieinanderliegen. Die Ausdrucksgestalt seiner neuen Arbeiten findet in der von ihm gewählten Kunstrichtung des Hyperrealismus eine einwandfreie Bühne. Indes ist sie im Œvre des Künstlers nicht neu. Anders als im Photorealismus möchte der Hyperrealismus nicht bloß gefallen, er möchte die überschärfte Realität, die photorealistische Übersteigerung der Wirklichkeit darstellen, weltlich und nüchtern die Stofflichkeiten behandeln, sie auf die Spitze treiben. Durch die Photographie, die Photomontagemöglichkeiten und die Medien der heutigen Zeit ist dem Rezipienten vieles geläufig, die Sehgewohnheiten sind nicht mehr dieselben wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Der Künstler bricht mit diesen Sehgewohnheiten, führt sie ad absurdum und rekombiniert das Bekannte zu Szenerien jenseits der Realität.

 

Vergänglichkeit, Melancholie und Einsamkeit stellt Simon Czapla schnörkellos dar, verzichtet jedoch nicht auf ein humorvolles Augenzwinkern an ausgewählten Stellen. Ferner skizziert er die tiefen Abgründe sowie die emotionale Zwiespältigkeit seiner dargestellten Figuren in schonungsloser Offenheit. Ist der ausschnitthaft präsentierte Felsen Teil einer großen Felsgruppe, auf der weitere, vielleicht hunderte Schimpansen sitzen, mit Partyhütchen bekrönt und ein Törtchen haltend? Oder ist der Affe in dem Gemälde ›Happy birthday to me‹ alleine und verlassen? Der Titel der Arbeit könnte darauf schließen lassen.

 

Und ist die Begrenzung der Leinwand nicht lediglich eine vorgegebene materielle Grenze, über die das authentische, autonome Werk in Wirklichkeit von innen nach außen hinauswächst? Oder fällt die materielle Grenze des Bildes (in diesem Fall die Leinwand, die ihre Endlichkeit in der Umschlingung des Holzrahmens erfährt) mit einer unsichtbaren, geistigen Grenze zusammen? Falls die Bedeutungsgrenze des Werkes am äußeren Rand, am Rahmen der Leinwandarbeit, verläuft, ist sich der Schimpanse des Mitgefühls seiner Betrachter, die sich unmittelbar als Voyeur fühlen, wenn sie sich seiner Einsamkeit und Traurigkeit gewahr werden, sicher. Ist die Arbeit mit ihrer visuellen Kräftedynamik nicht an die materielle Grenze des Bildes gefesselt, nimmt die Geschichte in den Köpfen der Betrachter ihren Lauf, wird zu Lyrik oder zu einem Lied und setzt sich fort auf immer neuen Wegen.

 

—Juliane Lachenmann

Storyteller

 

The grey-brown, foggy stripes of the background colour convey a certain monotony. It is an ideal neutral and passive partner for the friendly colours of the motives of the foreground. In this combination, both grow beyond themselves and increase in strength: the neutral colouring develops to "potentio-neutral" and the colourfulness becomes even more intense, brighter and stands out clearly. This aesthetically relevant contrast in works as for example ›Happy birthday to me‹, ›Do not call me Cheeta‹ and ›Even the Majesty will loose her teeth‹ by Simon Czapla from 2016 suddenly catches the eye.

 

A pair of opposites stimulating on both sides works not only by choice of colour, but also in fusion of abstraction and figurativeness of representation. The artist places a chimpanzee with a party hat in front of an abstract background with a very clear colour scheme, holding a tartlet with a little birthday candle stuck into it on the palm of his hand, sitting on a stone rock. Is it the hat or the posture, or rather the colour of the background, which leads to emotional tension within the viewer? In what kind of surroundings is the rock placed? Obviously robbed of its natural, original environment — since the colour green and image of forests, trees and wood are usually among the first spontaneous associations that appear to the viewer. Also, the chimpanzee wears a party hat that is familiar from children's birthdays, but not necessarily from the jungle.

 

Behind the representational and figurative, hyperrealistically painted versions, Simon Czapla places emotional stories in which tragedy and comedy lie close together. The expression of his new works finds a perfect stage through his chosen art form of hyperrealism. However, it is not new in the artist's oeuvre. Unlike in photorealism, hyperrealism does not just want to please, it wants to treat the exaggerated reality, the photorealistic exaggeration of reality, to deal with the materialities in a worldly and sober way. Through photography, possibilities of photomontage and media of today, the recipient is familiar with many things. Viewing habits are no longer the same as they were just a few decades ago. The artist breaks with these viewing habits, leads them ad absurdum and recombines the familiar into scenes beyond reality.

 

Simon Czapla portrays transience, melancholy and loneliness without frills, but does not forego a humorous wink in selected places. He also sketches the deep abysses and the emotional ambivalence of his depicted figures in unsparing openness. Is the excerpt presented rock part of a large group of rocks, on which further, perhaps hundreds of chimpanzees sit, crowned with party hats and holding cupcakes? Or is the monkey in the painting ›Happy birthday to me‹ alone and abandoned? The title of the work might suggest this.

 

And isn't the limitation of the canvas merely a given material limit, beyond which the authentic, autonomous work actually grows from the inside out? Or does the material limit of the painting (in this case the canvas, which experiences its finiteness in the wrapping of the wooden frame) coincide with an invisible, spiritual limit? If the boundary of meaning of the work runs at the outer edge, at the frame of the canvas work, the chimpanzee of the compassion of his viewers, who immediately feel like a voyeur when they become aware of his loneliness and sadness, is certain. If the work, with its visual dynamics of force, is not bound to material limits of a picture, history takes its course in the minds of the viewer, becomes lyricism or a song and continues on ever new paths.

 

—Juliane Lachenmann

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