Lachenmann Art

Erik Andersen

Erik Andersen, Canvas 2014, 250x175 cm, oil on canvas,  2014
Erik Andersen, Atelier, 68x51 cm, oil on canvas, 2014
Erik Andersen, Cord, 250x280 cm, oil on canvas, 2011
Erik Andersen, Cut, 23,5x5x0,5 cm, dimension variable, epoxy resin (Epoxydharz, Wandarbeit), Edition 3 + AP, 2010
Erik Andersen, Done, 23,5 x 29,5 cm, oil on canvas, 2014
Erik Andersen, Füße (26.08.14), 47x41 cm, oil on canvas, 2014
Erik Andersen, Füße (28.08.14), 47x41x cm, oil on canvas,  2014
Erik Andersen, Handschlag, 48x40x28 cm, glazed ceramic and steel cable (Keramik glasiert und Stahlseil), Edition 5 + AP, 2010
Erik Andersen, Selbstportrait, 35x54x35 cm, epoxy resin (Epoxydharz), Edition 3+AP, 2010

Erik Andersen lives and works in Berlin

born in 1977 in Freiburg, Germany

Selection of available works


Group Exhibitions     

Solo Exhibitions (Selection)

2011     Erik Andersen, Charim Ungar, präsentiert bei Knust und Kunz, München, DE

2010    Erik Andersen, Charim Ungar, Berlin, DE

2009   22 Wochen, janinebeangallery, Berlin, DE

2007   Monsterschau, Galerie DAVIDE DI MAGGIO, Berlin, DE

2007   Erik Andersen, Galerie ERIK MIRCHER, Paris, FR

Group Exhibitions (Selection)

2014    The Grand Opening, Lachenmann Art, Konstanz, DE

2013    Kunst am Bau, Haus am Kleistpark, Gruppenausstellung zum 11. Kunstpreis Tempelhof-Schöneberg, Berlin, DE

2012    Kunst am Bau, Singen am Hohentwiel, DE

2012    MADE IN WUNDERLAND, Judit Viráq Galeria, Budapest, HUN

2011     Budapest Berlin 20, Ungarische Botschaft, Berlin, DE

2011     CARTE BLANCHE, Galerie Waldburger, Brüssel, BEL

2009   Freitag den 13., Ausstellungsraum am Bersarinplatz, Berlin

Galerie Martin Mertens, Berlin, DE

2009   Projekt Berlin 2009, Charim Ungar Contemporary, Berlin, DE

2009   Fairytales of Berlin, Scion space, Los Angeles, USA

2008   Ghetto Bird, Berlin, DE

2008   Projekt Berlin 2008, Kunsthaus KuLe, Berlin, DE

2007    Erik Andersen & Rebecca Raue, ART ACADEMY, Dresden, DE

Mit Erik Andersen im Gespräch— 

         …und man sieht dann in der Ausstellung Objekte, Wandarbeiten und Gemälde von Dir. Kannst Du etwas Grundsätzliches über deine Arbeitsweise erzählen?

Meine Arbeitsweise sieht folgendermaßen aus: Ich finde heraus, was ich darstellen möchte, und überlege in einem zweiten Schritt, ob sich diese Idee eher für eine Installation, für eine Skulptur oder für die Malerei eignet. Dann kommen natürlich all die formalen Überlegungen: das passende Material zu finden, das Format oder die Art der Präsentation. Die Arbeit Handschlag z. B. soll in der Ausstellung berührt werden. – Man soll hineingreifen. Ich glaube, Keramik war daher eine gute Wahl. Bei der Maske, dem Selbstporträt, ging es eher um eine inhaltliche Überlegung. Für eine Reihe anderer Arbeiten aus Epoxidharz war es während der täglichen Produktion notwendig, eine Schutzmaske zu tragen. Da es bei diesen Arbeiten gerade um Objekte ging, die in einer Werkstatt herumstehen -wie Kabeltrommeln oder Sägeblätter, mit denen ich etwas machen wollte- kam mir die Idee, diese gesamte Arbeitssituation mit dem Selbstportrait zu dokumentieren.

           Das heißt, deine Ideen für neue Werke entstehen als eine Art logischer Konsequenz aus vorherigen Arbeiten?

Das ist unterschiedlich. Während eines längeren USA-Aufenthaltes vor ein paar Jahren z.B. fand ich mich fernab aller Museen, Galerien, dem eigenen Atelier, anderer Künstler und all den Dingen, die einen beeinflussen. Das führte zu der Beschäftigung mit dem täglich verwendeten Material selbst. Die erste Canvas-Arbeit war eine Zäsur in meiner Arbeit. Die leere, dunkle Leinwand, welche aber zugleich komplett durchgearbeitet ist, gefiel mir. Das Paradox von Fülle und Leere zugleich und der Verweis auf die Malerei an sich. Die Canvas-Arbeiten sind jeweils eine Vergrößerung der Struktur eines kleinen Leinwandausschnittes. Sie erheben nicht den Anspruch, fotorealistisch zu sein. Das erste Canvas ist fast 9m² groß, basiert aber auf einem Stückchen Leinwand von ca. 20cm.

Bei der Arbeit Cord war das ähnlich. Die Pixelstruktur basiert auf der Oberflächentextur einer kleinen Leinwandarbeit, einer gemalten Kabeltrommel, welche ich dann in wesentlich größerem Format noch einmal gemalt habe.  

            Der Aspekt der Vergrößerung taucht auch bei Deinen Skulpturen auf.

Ja… der Handschlag entspricht etwa der dreifachen Größe des Lebendabgusses, den ich zu Beginn angefertigt habe. Das war notwendig, um hineingreifen zu können. Die Spuren dieser ersten, eher brachialen Abformung habe ich dann beim Modellieren der endgültigen Form mit übernommen.

Auch bei der Arbeit Selbstporträt entsprechen die Negativform meines Gesichtes und die Bänder um das leere Volumen genau dem doppelten  der Originalgröße. Die mehr oder weniger präzise Form ist aber eher eine Notwendigkeit, um auf das Inhaltliche zu verweisen als Selbstzweck.

          Ist das auch bei der Arbeit Handschlag der Fall? Da ich die Arbeit kenne, weiß ich, dass es sich weniger um ein Objekt zum Betrachten als eines zum Auszuprobieren handelt…

Ja. Die Öffnungen zu beiden Seiten, durch die man sich vermeintlich die Hand reichen kann, sind tatsächlich Sackgassen. Man kann die Hand des Anderen nicht wirklich berühren. Das Versprechen dieser Geste wird nicht erfüllt. Mich haben Fragen nach dem Umgang miteinander beschäftigt.

          Wenn man den Künstler Gordon Matta Clark kennt, könnte man Zitate seiner Arbeit bei dir wiederfinden.

Auf jeden Fall ist das bei der Arbeit Cut der Fall. Gordon Matta Clark hat Häuser komplett durchgeschnitten, ich simuliere nur das Zersägen einer Wand. Eine Wand, die relativ knapp über dem Boden abgeschnitten wird, fällt eigentlich in sich zusammen, sie verliert die Sicherheit. Das ist der Moment, der mich interessiert: Das vermeintlich Sichere wird zum Unsicherheitsfaktor.

Ganz ähnlich ist es bei der aus Verlängerungskabeln geknüpften Leiter. Eigentlich verführt sie dazu, an ihr zu ziehen oder an ihr hochzuklettern. Da die Installation an der Decke aber nur durch zwei Steckdosen gehalten wird, zögert man. Diese fragile Verbindung trägt das Eigengewicht der Arbeit bis zu einer Höhe von vielleicht sieben oder acht Metern…Dieser Balanceakt interessiert mich als Metapher.

          Ich würde noch gerne erfahren, wie es zu dem Titel Done kam, den du einer sehr kleinen Arbeit gegeben hast, auf der es schwer fällt, etwas zu erkennen.

Ja, ähnlich wie bei der Wandarbeit Daylight, oder dem Bild Atelier, nimmt Done Bezug auf den Alltag im Atelier. Was auf dem Bild jetzt kaum noch erkennbar ist, war einmal ein realistisch gemalter farbverschmierter Lappen. Das erneute Übermalen entspricht vielleicht dem Wegräumen des Lappens, dem Beseitigen der Arbeitsspuren. Dennoch bleibt am Ende wieder etwas übrig - zumindest der Pinsel voller Farbe.

 

— Juliane Lachenmann und Erik Andersen,

Berlin im September 2014

 

… the exhibition shows objects, wall and paintings of yours. Can you tell us something more about what is elemental to your practise of work?

My progression of work is as follows: First I find out about what I want to depict and then for a second step I evaluate whether this idea is more suitable for an installation, a sculpture or a painting. After that all the formal considerations follow: finding the appropriate material, the format or way of presentation. The work ''Handschlag'' (handshake) for example is supposed to be touched as part of the exhibition. – One is supposed to reach inside. Therefore I believe ceramic was a good choice of material. In the case of the mask, the self-portrait, it was more about the topic. During the daily work of production of another series of works made of epoxy resin it was necessary to wear a protective mask. As these works were about objects that could be found in a workshop – such as cable drums or saw blades which I wanted to do something with – it came to me to document the whole working situation using this self-portrait.

Meaning your ideas for new works emerge as a sort of logical consequence of other works?

That differs. For example, during a longer stay in the USA a couple of years ago I found myself far off all museums, galleries, my own private studio, other artists and all the things that one is influenced by. This led to me dealing with the material I use every day itself. The first canvas work was a caesura in my work. The empty, dark canvas which at the same time was completely worked out appealed to me. The paradox of abundance and emptiness all at once just as well as the reference to painting as such. The canvas works each are enhancements of structures of a small area of canvas. They do not claim to appear photo-realistic. The fist canvas covers almost 9m² yet is based upon a piece of canvas of about 20cm.

It was quite the same with the work ''cord''. The pixel structure is based on the surface structure of a small canvas work – a painted cable drum – which I repainted on a larger scale.

The aspect of enhancement is also part of your sculptures.

Yes, … the handshake is about 3 times the size the cast I had crafted in the beginning. This became necessary in order to be able to reach inside. Traces of that first brute casting I transferred to the final shape during the modelling process.

Also in the case of ''self-portrait'' the negative form of my face just as the bands around the empty VOLUME/CAPACITY/SPACE are twice the size of the original. The more or less precise form  itself rather is a necessity in order to refer to the content than self purpose.

Is that true about the 'handshake' as well? As I've seen that work, I know, it is less of an object to gaze at but one to test out...

Yes. The openings to both sides through which one appears to be able to reach hands are in fact dead ends. One is not actually able to touch the other's hand. The promise of that gesture is not being fulfilled. I was dealing with questions of social interaction.

Being familiar with the work of the artist Gordon Matta Clark one might be able to find quotes of his work in yours.

This definitely is the case with 'cut'. Gordon Matta Clark completely sliced through entire houses. I am only simulating the cutting of a wall. A wall cut off relatively close above the ground essentially collapses, losing its dependability. That is the moment I am interested in. The seemingly safe becomes a factor of uncertainty.

Quite the similar goes for the ladder tied together of extension cords. In fact it invites to pull at it or climb it up. As the installation is held up on the ceiling only by two electric sockets one hesitates. This fragile connection carries the work's weight itself up to a height of about seven or eight metres... it is that kind of balancing act I'm interested in for a metaphor.

Further I'd like to get to know more about how you came across the title 'Done' you gave to a very small piece of work in which it is difficult to distinguish anything.

Yes, similarly to the wall work 'Daylight' or the painting 'Atelier' Done refers to the everyday life inside a studio. What now is barely recognisable once was a realistically painted piece of cloth smeared with paint. The repetitive drawing over might be equivalent to putting the cloth away, erasing the traces of work. Nevertheless in the end something still remains – at least the brush covered in paint.
 

— Juliane Lachenmann und Erik Andersen, Berlin 2014

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